Polyfluorierte Alkylsubstanzen - PFAS
Überblick zur Risikobewertung
Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) sind eine Gruppe künstlich hergestellter Industriechemikalien. Sie werden z.B. in Antihaftbeschichtungen, Outdoor-Bekleidungen oder auch Feuerlöschschäumen, Papier und Kosmetika verwendet.
Die Verbindungen sind sehr stabil und reichern sich in der Umwelt an, da sie schlecht zersetzt oder abgebaut werden. Die nachgewiesenen Mengen haben sich nach Angaben des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz in den letzten Jahren bereits verringert, werden aber immer noch als zu hoch eingestuft. Das Portal tagesschau.de berichtete am 23.02.2023 intensiv über die Problematik (https://www.tagesschau.de/investigativ/ndr-wdr/pfas-chemikalien-deutschland-101.html,
https://www.tagesschau.de/investigativ/ndr-wdr/pfas-eu-lobbyismus-101.html)
Für PFAS werden verschiedene gesundheitsschädliche Effekte diskutiert, darunter Leberschäden, Störungen des Immunsystems und Fettstoffwechsels oder Schilddrüsenerkrankungen. Einige Verbindungen stehen im Verdacht, Krebs zu erregen. Es ist ein erklärtes Ziel der europäischen Behörden, die Belastung der Bevölkerung weiter zu verringern.
Im Ernährungsbereich stellt sich die Situation folgendermaßen dar:
- Lebensmittel gelten als eine Hauptaufnahmequelle für PFAS.
- Fettreiche, tierische Lebensmittel sind am häufigsten belastet.
- Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat PFAS im Jahr 2020 bewertet und tolerierbare wöchentliche Aufnahmemengen abgeleitet.
- Darauf aufbauend gelten seit 01.01.2023 Höchstgehalte für verschiedene Lebensmittelgruppen (siehe http://www.qmp-jena.de/index.php?mact=News,cntnt01,detail,0&cntnt01articleid=636&cntnt01returnid=68).
- Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat 2021 eine umfangreiche Bewertung vorgenommen (https://www.bfr.bund.de/cm/343/pfas-in-lebensmitteln-bfr-bestaetigt-kritische-exposition-gegenueber-industriechemikalien.pdf), die höchsten Belastungen wurden in den Gruppen "Fleisch und Fleischerzeugnisse" und "Fisch und Fischerzeugnisse" gefunden.
- Die Belastung von Fleisch konzentriert sich vor allem auf Wild (-schwein-) Fleisch und Wild-Innereien. Auf Grundlage der BfR-Daten sind Höchstgehaltsüberschreitungen bei Schwein und Pute sehr unwahrscheinlich, bei Rind und Geflügel erscheinen sie möglich.
Quellen und Hintergrundinformationen
https://www.bfr.bund.de/de/a-z_index/per__und_polyfluoralkylsubstanzen__pfas_-8102.html
http://www.qmp-jena.de/index.php?mact=News,cntnt01,detail,0&cntnt01articleid=636&cntnt01returnid=68
https://www.bmuv.de/faqs/per-und-polyfluorierte-chemikalien-pfas
https://www.eea.europa.eu/de/help/haeufig-gestellte-fragen-faq/was-sind-pfas-und-inwiefern
https://www.efsa.europa.eu/de/news/pfas-food-efsa-assesses-risks-and-sets-tolerable-intake
Ihr Ansprechpartner bei Fragen zu PFAS oder anderen Umweltkontaminanten
Dr. Michael Grün Tel.: 03641 - 242 33 13 Mobil: 0162 - 26 14 666 Email: m.gruen@qmp-jena.de |